Ostsee, Baltisches Meer (Baltijos jūra)

Neben seinen Grenzverläufen zu Lettland, Weißrussland, Polen und der Exklave Kaliningrad verfügt Litauen auch über einen rund 100 km langen Küstenverlauf zur Ostsee. In Litauen selbst wird die Ostsee als Baltisches Meer (Baltijos jūra) bezeichnet, wie auch in Skandinavien. Die Ostsee oder eben das Baltische Meer liegt ganz im Westen des Landes und erstreckt sich etwa von Šventoji im Norden bis nach Nida auf der Kurischen Nehrung im Süden. In Klaipėda befindet sich zudem der bedeutendste Seehafen Litauens, welcher zugleich auch zu den eisfreien Ostseehäfen zählt und damit ganzjährig geschifft werden kann.

Die Kurische Nehrung umfasst dabei mehr als die Hälfte des gesamten Küstenlänge. Zudem ist dieser Bereich in weiten Teilen durch Naturschutzgebiete und Umweltauflagen geschützt um die einmalige Naturlandschaft dort zu bewahren. Aus diesem Grunde ist die Ostseeanbindung für Litauen sowohl von wirtschaftlichem Interesse wie auch von touristischer Relevanz. Fernerhin sind die Strände und Küstengebiete gerade im Sommer ein beliebtes Ausflugs und Erholungsziel für Litauer aus dem gesamten Lande.

Planga und der Norden
Eine besonders sehenswerte Strandperle im nördlichen Bereich der Ostseeküste Litauens ist Palanga. Das Seebad liegt rund 20 km nördlich der Hafenstadt Klaipėda und verfügt über weite Sandstrände und eine im Sommer sehr belebte Promenade. Dabei ist die Beliebtheit Plangas nicht auf die litauische Bevölkerung oder einige Touristen beschränkt auch viel gut betuchte russische Gäste schätzen den gediegenen Habitus des Seebades. Palanga ist daher ein guter Ort für all jene die nach Sonne und Strandleben dürsten aber gleichwohl nicht auf ein gewisses Komfort und Event-Level verzichten möchten.

Der Hafen von Klaipėda verbindet Litauen mit den Anrainerstaaten der Ostsee.

Klaipėda
Klaipėda ist die größte litauische Stadt mit Ostseezugang und die drittgrößte Stadt des Landes mit rund 183.000 Einwohnern. Die Besiedlungsgeschichte der Region reicht viele Jahrhunderte zurück und reicht bis weit in die vorchristliche Zeitrechnung. Dabei wurde die Stadt und die Region in der Vergangenheit durch verschiedenste Einflüsse aus Deutschland, Schweden, Russland und Polen geprägt.  Bis zum Jahre 1920 gehörte die Stadt unter dem Namen Memel zum Deutschen Staatsgebiet und lag an der Außengrenze Preußens. Heute ist Klaipėda strukturell industriell geprägt und stellt mit seinem großen Seehafen eine wichtige Schnittstelle nach Skandinavien und zum Internationalen Warenhandel dar.

Für Reisenden und Besucher bietet sich die Stadt ebenfalls als Ausgangspunkt für Exkursionen und Ausflüge ins Umland an. Durch die günstige Lage im Zentrum der litauischen Ostseeküste sind von Klaipėda aus sämtliche Ziele im Küstenbereich per Auto gut zu erreichen. Weiterhin beginnen und enden in der Ostseemetropole wichtige Fährverbindungen nach Schweden (Karlshamn) und Deutschland (bspw. Kiel). Ebenso ist von Klaipėda aus ein Übersetzen auf die Kuhrische Nehrung möglich.

Brandung an einem der Sandstrände der Kurischen Nehrung.

Kurische Nehrung
Die Kurische Nehrung ist ein wahres Naturparadies an der litauischen Ostsee. Weite und zum Teil menschenleere Sandstrände, idyllische Pinienwälder und verträumte kleine Orte entrücken den Besucher aus dem hektischen Alltag. Der litauische Teil der Nehrung ist rund 52 km lang und erstreckt sich von Klaipėda im Norden her kommend bis heran an die russische Grenze zur Oblast Kaliningrad ganz im Süden. Die Kurische Nehrung umschließt als dünner Landstreifen das dahinter liegende Kurische Haff. Auf der Nehrung liegen zahlreiche kleinere Ortschaften wie etwa Smiltynė, Pervalka, Preila und Nida. Sowohl die litauische wie auch die russische Seite stehen unter Naturschutz und dürfen nur gegen eine Umweltgebühr befahren werden.